Eine etwas satirische Anmerkung aus der Karnevals-Exklave Köln-Fühlingen

Samstagmittag, 12.30 Uhr, großer Andrang auf der Neusser Landstraße vor der Hofburg des „Fühlinger Karnevalsverein ZPKG“. (ZPKG steht für Zwei-Personen- Karnevals-Gesellschaft)

Der strahlend blaue Himmel wird nur von einer kleinen Regenwolke, die das gesamte karnevalistische Rheinland überdeckt, geringfügig tangiert…
Der Karnevalswagen, der an diesem Umzug teilnehmt, nimmt kein Ende!
Beide Zugteilnehmer haben so schwer an ihrem Wurfmaterial zu schleppen, dass die örtlichen Krankenhäuser bestimmt wieder mit Bandscheibengeschädigten rechnen müssen.

Das Fühlinger Dreigestirn – im Pfarrheim am Dienstag noch mit tosendem Beifall überschüttet - kann uns am heutigen Tage leider nicht begleiten, obwohl wir fest mit deren Teilnahme gerechnet hatten.
Und dann setzt sich dieser schier endlos scheinende Karnevalzug endlich mit einem kleinen Bollerwagen in Bewegung! Nicht zählbare Zuschauermassen haben es sich an diesem sonnig-regnerischen Tag nicht nehmen lassen, diesen prunkvollen Karnevalszug von ihren Fenstern aus zu beobachten.

Eine Großbaustelle war für Stunden total verlassen, weil Handwerker, Maler und Anstreicher die Arbeit niederlegten. Kurzweilig brach auf der Neusser Landstraße der Verkehr zusammen, weil Anwohner der sechsspurigen Schnellstraße von der rechten Fahrbahnseite auf die linke Seite wechselten, um dem Karnevalszug ganz nahe zu sein.

Foto: Fühlinger Karnevalsverein  ZPKGFoto: Fühlinger Karnevalsverein ZPKG

Prinz Ingo und Jungfrau Roswitha, beide im Karnevalsurlaub und daher nicht auf dem Zugwagen vertreten, ließen es sich nicht nehmen, vor den Stadttoren Fühlingens den herrlich geschmückten Karnevalszug mit donnerndem Applaus und „Dreimol KÖLLE ALAAF!“ zu begrüßen.

Der „staatse Bauer“ Ulrich lag an diesem Tage leider mit Kniebeschwerden im Bett und ließ sich extra im Krankenbett bis vor die Haustür schieben. Dass sich die Haustür später nicht mehr verschließen ließ, weil Kamelle, Chips, Schokolade und Pralinenen den Eingang bedeckten, sei nur am Rande vermerkt.

Wie schwer Bauer Ulrich das „nicht dabei sein können“ fiel, war aus dem tränenreichen Rinnsal ersichtlich, welcher sich langsam Richtung Worringen bewegte und die Neusser Landstraße flutete.
Die gesamte Stadtverwaltung Fühlingen hatte schweren Herzens ebenfalls die Teilnahme am Umzug abgesagt um Bauer Ulrich in seiner schweren Stunde beizustehen.

Foto: Fühlinger Karnevalsverein  ZPKGFoto: Fühlinger Karnevalsverein ZPKG Aber jetzt mal ernsthaft:
An Weiberfastnacht noch scherzhaft in die Kegelschwestern-Runde geworfen, machte Elisabeth Schmitz am Samstag ihre Ankündigung wahr:

„Ich mache einen Karnevalsumzug durch Fühlingen!“

Ergebnis: Als fester Fels, der hinter ihren Entscheidungen steht, blieb mir nichts anderes übrig, als mitzumachen! So wurde kurzerhand der Bollerwagen „aufgerüstet“.

Ein großes Schild kündigte den Karnevalszug mit den bekannten Worten „D`r Zoch kütt!“ an -  und auf der Rückseite konnte man dann auch schon lesen : „ENDE!“ -, womit klar war, dass wir wahrscheinlich ins Buch der Rekorde kommen mit dem Eintrag:
Kürzester Karnevalsumzug in KÖLN (denn unser Bollewagen ist gerade mal 1,25m lang)!!

Ps. Im nächstes Jahr ist eine Wiederauflage dieses Volksfestes nicht auszuschließen !

KÖLLE ALAAF !!!

Elisabeth Schmitz & Dieter Jochmann

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