Ein interessanter Fund auf dem Gebiet des ehemaligen Ortes Feldkassel. Anfang der 1970er Jahre wurde das kleine Bauerndorf Feldkassel (mi seinen 3 Höfen) abgerissen und musste den Erweiterungen des Fühlinger Sees und einem neuen Gewerbegebiet weichen. Das letzte erhaltene Baurelikt von Feldkassel ist das Kriegerdenkmal, das seinen Platz in Fühlingen auf der Wiese zwischen Kirche und Friedhof gefunden hat.
Drei Tote im Autohaus - das klingt nach einer Sensation. Für die Archäologen, die derzeit auf der Baustelle hinter der Firma R&S Mobile in Fühlingen ganz vorsichtig die Gebeine freilegen, ist das allerdings eine Routinearbeit - wie so oft, wenn Bauarbeiter etwas Altes finden. Doch die Wissenschaftler sind trotzdem gespannt, was die Erde an der Stelle preisgegeben hat, an der in absehbarer Zeit laut Geschäftsführer Klaus Efting eine neue Autoaufbereitung samt einer Waschanlage entstehen sollen.
"Es handelt sich vermutlich um drei Bewohner einer mittelalterlichen Hofanlage", erklärte Dr. Marcus Trier, Chef des Römisch-Germanischen Museums, gestern auf Anfrage der Rundschau. Im Mittelalter habe es ein weites, loses Netz von Bauernhöfen gegeben - lange bevor größere Siedlungen entstanden seien. Somit hätten damals auch noch keine zentralen Friedhöfe existiert, weshalb die Toten meist auf einem stillen Bereich des Hofes bestattet wurden.
Eine genauere Datierung der drei Skelette ist noch nicht möglich, da sie ohne Grabbeigaben in die Erde gelegt wurden. "Wir werden die Funde jetzt nach allen Regeln der Kunst dokumentieren und die Skelette auch untersuchen, um zum Beispiel das Alter und das Geschlecht der Toten herauszufinden. Auch über die Ernährungsgewohnheiten und den Gesundheitszustand der einstigen Hofbewohner können die Untersuchungen noch Aufschluss geben, wodurch sich wiederum das Wissen der Forscher über das Mittelalter erweitert.
Schon beim Bau des Rheinboulevards in Deutz hatten Archäologen des Römisch Germanischen Museums zahlreiche Skelette ausgraben und untersuchen können, da sie auf einen alten Friedhof gestoßen waren. In Fühlingen bleiben nun noch etwa zwei Wochen Zeit, um die Toten aus dem Mittelalter zu bergen.