1952 Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte zitieren wir aus einem Bericht der Kölnischen Rundschau vom 28.08.1952.

Im Norden Kölns wird ein weiterer Bürgerverein wiederbegründet und zwar der für die Ortsteile Fühlingen, Fühlinger See, Feldkassel und Stallagsberg.

Bei der Taufe am Mittwochabend im Saal der Gaststätte Pelzer (Arenzhofstraße 44) stehen Vorstandsmitglieder des Worringer Bürgervereins Pate. Die Worringer haben auch früher schon mit dem Bürgerverein Fühlingen, der bis 1933 bestand, Hand in Hand gearbeitet. Nach Worten der Begrüßung durch den Leiter der Versammlung, Engelbert Moll, spricht Arnold Zillekens, der Vorsitzende des Worringer Bürgervereins. Bis hierhin steht die Versammlung im Zeichen der Worringer Gäste, die den Fühlingern manchen Rat für die künftige gemeinsame Arbeit geben.

Danach schreitet man zur Neugründung des Fühlinger Bürgervereins, dessen Vorstand auf neun Personen festgesetzt wird. Als Vorsitzenden wählt die Versammlung Theodor Frenger.

Die Neugründung ist jedoch nicht von Bestand. Der Bürgerverein kommt in den Folgejahren zum Erliegen, sodass ein neuerlicher Anlauf erforderlich wird.

Ende der fünfziger Jahre ist es dann Kurt Starke (Vorsitzender der Schulpflegschaft) zu verdanken, dass die Interessen der Fühlinger Bevölkerung aus eben dieser Schulpflegschaft heraus vertreten werden. Hierbei sagt Kurt Starke schon damals deutlich, eine Schulpflegschaft kann vieles erreichen, aber nicht das, was zu erreichen ein Bürgerverein in der Lage ist.

1952 1Chronikanhang 1960-00 Neusser Landstraße 1958

  

1960

Mit Schreiben vom 25.04.1960 werden die Einwohner auf das Ereignis „Gründung des Bürgervereins eingestimmt.

1952 21960 Einladung zur Gründungsversammlung

 

Gründungsversammlung

Für die Durchführung der Gründungsveranstaltung hat die Aufbaumannschaft (heute würde das Orga-Team heißen) professionelle Vorarbeit geleistet. Einladungen sind an alle Fühlinger verteilt und Wahlzettel für die Vorstandswahl liegen ausreichend vor.

1952 31960 Wahlschein

Groß ist dann auch die Anteilnahme der Fühlinger und Feldkasseler Bevölkerung an der Gründungsversammlung des Bürgervereins. 132 Teilnehmer haben sich in der Volksschule eingefunden um die Geburtsstunde des neuen Bürgervereins zu erleben und mitzugestalten.

Fühlingen und Feldkassel zählten damals an die 1250 Einwohner.

Versammlungsleiter Franz Merheim geht in seiner Begrüßungsansprache nochmal auf wesentliche Inhalte der Einladung zu dieser Versammlung ein. Stadtverordneter Arnold Zillekens (CDU) legt dar, dass eine breite Schicht der Bevölkerung mehr erreichen kann als ein Einzelner. Er gibt seiner Freude darüber Ausdruck, dass nun auch in Fühlingen ein Bürgerverein gebildet wird.

Zur Wahlleitung werden bestimmt: Arnold Zillikens, Josef Abel und Willi Weihrauch. Mit Rudi Conin (CDU) und Fritz Wacker (SPD) nehmen weitere Stadtverordnete an der Versammlung teil.

In geheimer Abstimmung werden gewählt.

Kurt Starke 1. Vorsitzender 64 Stimmen,
Franz Merheim stv. Vorsitzender 70 Stimmen,
Werner Marglowski Schriftführer 69 Stimmen
Peter Eichel Kassierer 72 Stimmen

1952 5Franz Merheim1952 5Kurt Starke

sowie die Beisitzer Benno Babich, Josef Kraus jun., Jakob Kreucher, Jean Weintz und Matthias Thönnissen

Die Kölner Stadt-Rundschau „Bürgerverein mit großem Programm“ berichtet am 3. Mai und der Kölner Stadt-Anzeiger „Alles aus Idealismus“ am 10.05.1960 ausführlich über das Geschehen in der Schule.

1952 61960 Bericht KR vom 3.05.1960

 

Der Start

Vorsitzender Kurt Starke beruft die 1. Vorstandssitzung für Freitag, den 27.05.1060 in die Gaststätte „Zur Post“ (später Dorfschänke), Arenzhofstrasse 44 ein.

Die Sitzung beginnt mit dem Verlesen des Satzungsentwurfs. Es ergeben sich keine Einwände. Beschlüsse werden zu den Themen Kanalisation für den Ort und den Bau einer Leichenhalle auf dem Friedhof gefasst.

Die 1. ordentliche Mitgliederversammlung findet am 1. Juli 1960 wiederum in der Volksschule statt. Die vorgelegte Satzung wird einstimmig beschlossen.

Themen sind diesmal die Aufstellung von Wartehalten der KVB, wie auch von 5 Ruhebänken in idyllischer, ruhiger Lage Richtung Friedhof. Die Beleuchtung des Roggendorfer Weges bis Ecke Johann Herzogstraße wie auch Teile des Feldkasseler Weges. Der Tümpel (Ennekuhl) wird eingezäunt. Über die Auflösung des Zigeunerlagers am Stallagsberg hat die Stadt informiert. Die beantragte Polizeinotrufsäule ist genehmigt. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Sperren für Kieslaster sind beantragt. Die Verkehrsampel an der Kirche ist genehmigt. Der Bau des Fuß- und Radweges von der Arenzhofstraße Richtung Mennweg wird vorangetrieben. Die Vorarbeiten zur Kanalisierungen beginnen, jedoch ist vorher zwingend der Bau der Kläranlage in Rheinkassel abzuschließen. Unter Punkt Verschiedenes wird für Feldkassel eine Telefonmöglichkeit gefordert.

Im Juli kommen der 1. Vorsitzender Kurt Starke und seine Frau bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben.

In den kommenden Monaten wird an der Neußer Landstraße 31 (ehemals Gasthaus Zur Krone) neben dem Telefonhäuschen ein Aushangkasten für Mitteilungen des Bürgervereins angebracht. Das Kriegerdenkmal wird gereinigt und eine Gedenktafel für die Gefallenen des 2. Weltkrieges angebracht. Durch Überladung verlieren Kieslaster des Öfteren Teile der Ladung in der Kurve Höhe Neußer Landstraße 65. Auf Bitten des BV führt die Polizei Kontrollen durch. Für das Telefonhäuschen in Feldkassel muss ein Bürger gefunden werden, der für 1 Jahr Gebühreneinnahmen von 30,-- DM pro Monat garantiert. Das Problem des weiterhin fehlenden Spielplatzes wird behandelt. Diverse Straßen des Ortes sind in einem verbesserungswürdigen Zustand. Anliegerfahrzeuge (Kohlenhandlung) würden immer wieder in die Gärten fahren, da keine feste Straße vorhanden sei, nur ein Feldweg (jetzt Grafen von Berg Straße).

Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich zum Beschluss des Stadtrates eine Tierkörperverwertungsanstalt im Raum Merkenich anzusiedeln

Am 30. Oktober 1960 findet in der Gaststätte „Zur Krone“, Neußer Landstraße 31 eine Sitzung der Vorstände aller Ortsvereine (Feuerwehr, Maigesellschaft [Junggesellenverein], Schützenbruderschaft, Sportverein und Bürgerverein) statt. Es soll ein geeigneter Fest- und Kinderspielplatz ausfindig gemacht werden. Alle sind sich darin einig, dass ein Kinderspiel-, Fest- und Übungsplatz dringend notwendig ist. Präferiert wird ein Gelände am Langeler Weg, Größe 150 x 250 Meter, das der Stadt Köln gehört. Der Bürgerverein stellt den gemeinsamen Antrag bei der Stadt Köln.

Im Spätherbst legt der Bürgerverein mit dem Bürgerverein Merkenich Einspruch gegen den Bau einer Schwefelkohlenstoffanlage der Glanzstoff-Courtauld GmbH durch die Firma Carbosulf ein. Nach Einsichtnahme in mehrere Gutachten bei Glanzstoff vor Ort kann festgestellt werden, dass die entstehenden Abgase (Schwefeldioxyd) eher gering sind. Der Einspruch der Bürgervereine gegen das Bauvorhaben bleibt im Einvernehmen mit dem Glanzstoff unter Vorbehalt bestehen, bis alle Auflagen aus den Gutachten erfüllt sind.

 

1961 Kriegerdenkmäler und mehr

 

Jahreshauptversammlungen

Am 18. Januar findet die Jahreshauptversammlung mit 73 Mitgliedern in der Volksschule statt. Diverse Ratspolitiker und die Kölner Presse sind vertreten.

Das erste Rumpfgeschäftsjahr schließt mit einem Kassenüberschuss von DM 183,81. Einnahmen in Höhe von DM 457,91 (Spenden 281,10, Beiträge 176,--, Zinsen 0,81) stehen Ausgaben von DM 274,10 (Raumnutzung Schule 8,--, Kranzspenden 40,-- Satzungshefte 226,10) gegenüber.

In den Vorstand gewählt bzw. wiedergewählt werden Franz Merheim, Vorsitzender; Benno Babich, stv. Vorsitzender; Werner Marglowski Schriftführer und Peter Eichel Kassierer.

 

Vorstandssitzungen

Neue Abflussschächte sind beantragt für die Neußer Landstraße in Höhe Lebensmittel Welter (heute Provinzialversicherung) und Bäckerei Kraus sowie für die Kriegerhofstraße Nähe Stellmacherei Esser (heute Schreinerei Lemm). Die Herzog Johann Straße erhält einen neuen Asphaltbelag. Der Vorstand genehmigt die Finanzierung eines „Karnevalwagen Bürgerverein“. Die ESSO informiert den Vorstand über die Errichtung einer neuen Anlage. Die Dringlichkeit der KVB Wartehallen wird von der KVB in Frage gestellt. Eine Zählung ergab 12-15 Fahrgäste. Mit dem Ausbau des Kinderspielplatzes wird begonnen.

Einweihung der Kriegerdenkmäler in Feldkassel und Fühlingen

Rundschreiben werden in Fühlingen verteilt um die Personalien für die im 2. Weltkrieg gefallenen Bürger von Feldkassel und Fühlingen zu ermitteln. Diese werden für die Errichtung der Bodentafel am Kriegerdenkmal benötigt. Die Einweihung der Denkmäler in Fühlingen und Feldkassel wird auf 7. Mai 1961 terminiert. Die veranschlagten Kosten liegen bei DM 3.120,--. Alle Ortsvereine tragen die Vorstellungen des Bürgervereins mit.

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste an der Spitze Bürgermeister Dr. Lemmens findet am Sonntag, dem 7. Mai in Feldkassel und Fühlingen die feierliche Einweihung der neuen Ehrenmale statt. Es sind die Namen von 43 Gefallenen und Vermissten eingraviert.

1952 71961 Kriegerdenkmal Feldkassel

1952 81961 Kriegerdenkmal Fühlingen

Nach der Einweihung in Feldkassel ziehen nach einem gemeinsamen Festgottesdienst die Ortsvereine und der Vorstand des Bürgervereins mit den Ehrengästen zum Ehrenmal an der Neusser Landstraße. Feuerwehrmänner mit brennenden Fackeln halten die Ehrenwache. Vorsitzender Franz Merheim spricht der Fühlinger Bevölkerung Dank für deren Spendenbereitschaft aus. Bürgermeister Dr. Lemmens enthüllt dann den Gedenkstein und Pastor Dr. Paessens nimmt die kirchliche Weihe vor

Nachdem die Ortsvereine ihre Kränze niedergelegt haben, intoniert die Kapelle der KVB das Lied vom guten Kameraden

Zu guter Letzt findet anschließend im Festzelt der Maigesellschaft (Junggesellenverein) ein kleiner Imbiss für geladene Gäste, Ehrengäste und Musik statt.

1952 91961 Presseberichte KR und KStA

 

1962

 

Straßen und Landbedarf

Anfang des Jahres findet die Ortsbesichtigung durch den Vorstand statt. An der Kriegerhofstraße Richtung Weiler wird ausgebaut. Die Ecke Roggendorfer Weg, Herzog-Johann-Straße verkommt zum Schuttabladeplatz. Der Graben neben der Neusser Landstraße (Höhe Weihrauch/Wirth Nr. 81/83) soll zugeschüttet und Fußgängern zugängig gemacht werden. Die Arenzhofstraße braucht einen neuen Straßenbelag. Die Schule soll einen überdachten Fahrradständer erhalten. Die Trauerhalle ist fertig gestellt. Der Bürgerverein stellt 10 Stühle zur Verfügung. Der Fühlinger Kirchweg (heute Am Kutzpfädchen) erhält neuen Splittbelag. Der Stallagsweg von Feldkassel zur Neusser Landstraße wird mit einer neuen Splittdecke versehen. Die Industriestraße ist zum Jahresende bis Feldkassel fertig gestellt. Für die Weiterführung um Fühlingen herum liegen 3 Pläne vor. Hier ist noch nicht abschließend entschieden. (Endgültig fertig gestellt ist die Umgehungsstraße 55 Jahre später 2017.

6 Jubilare der freiwilligen Feuerwehr werden vom Bürgerverein mit einer Urkunde bedacht.

1952 101962 Presseberichte Bauland KR und KStA


Das beherrschende Thema einer Mitgliederversammlung am 3. Juni in der Gaststätte „Zur Krone“ sind die Fragen der Geländebeschaffung für die Trabantenstadt im Kölner Norden, für das Fühlinger Landwirte Ländereien abgeben müssen. Auch die Stadtverordneten Arnold Zillekens und Fritz Wacker sind der Einladung des Bürgervereins gefolgt und geben einen Überblick über die Planungen der Stadt.

Zum Bau der Regattabahn sagten die Stadtverordneten, dass diese später einmal als Naturschutzgebiet ausgewiesen wird und einer der schönsten Erholungsgebiete der Stadt Köln werden dürfte. Man sei deshalb froh, dass man den Fühlinger See für diesen Zweck freibekommen habe.

Das Pfarramt St. Marien stellt erste Überlegungen zu Jugendheim und Kindergarten an.

 

1963

 

Kinderspielplatz, Friedhof und Arztpraxis

Eine Beitragserhöhung von DM 1,-- auf DM 1,50 wird auf der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Zur Krone“ am 16. Januar einstimmig angenommen.

Neußer Landstraße, Grasweg, Arenzhofstraße und Fühlinger Kirchweg (heute Am Kutzpfädchen) erhalten einen neuen Straßenbelag. Der Bürgersteig von Bäckerei Kraus bis Schmiede Esser (heute Metallbau Szendzielorz) wird fertiggestellt. Für diverse Straßen werden Beleuchtungen von der Stadt eingefordert. Wegen des zunehmenden Verkehrs auf der Neußer Landstraße werden Zebrastreifen Höhe Gaststätte Ippen (zuletzt Gasthaus Fühlingen) und Herzog-Johann-Straße angelegt. Für die Anwohner des Mennweges wird die Zufahrtmöglichkeit zum neuen Mennweg zufriedenstellend gelöst.

Mit dem Ausbau des Kinderspielplatzes wird begonnen. Die Zuschüsse der Stadt betragen 27.000,-- DM und des LVR 8.000,-- DM. Frau Wagner, Mennweg empfiehlt, für eine Arztpraxis in Fühlingen einzutreten. Der Friedhofserweiterungsplan wird vorgestellt. Die nächtliche Ruhestörung durch die Fa. Rheinkies (Alwegbahngelände) ist nach einer Beschwerde des Bürgervereins abgestellt.


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